25. Juni 2021

Wahljahr 2021: Unsere 10 Forderungen an die Politik (3/10)

 

Forderung 3: Wir fordern, Versorgungslücken zu schließen.

In Baden-Württemberg fehlen schon heute mindestens 600 Hausärzte. Um die Versorgungslücke zu schließen, gilt es
a. die Attraktivität des Berufes zu erhalten und die Vergütung der Hausarztpraxis, insbesondere über die hausarztzentrierte Versorgung (HzV), zu erhöhen,
b. die Anzahl der Studienplätze für Medizin an allen baden-württembergischen Universitäten auszubauen,
c. das Fach Allgemeinmedizin an den Universitäten in Baden-Württemberg hinsichtlich Ausstattung mit Personal, Forschungsgeldern und Ausbildungsanteilen zu stärken und aufzuwerten und d. die Weiterbildungsplätze der einzelnen Fachrichtungen an den Empfehlungen des Gutachtens des Sachverständigenrates auszurichten.

Warum diese Forderung wichtig für uns ist

  • Die hausärztliche Versorgung ist aufgrund der bereits bestehenden Engpässe in Baden-Württemberg gefährdet. Einzelne Maßnahmen reichen nicht mehr aus, um diese Situation zu verbessern, weshalb wir ein Maßnahmenpaket vorschlagen: Durch die HzV sind Strukturen integriert worden, die den Hausarzt als Koordinator der Versorgung stärkt. Die Etablierung der HzV stellt aber nur eine Säule zur Stärkung der zukünftigen hausärztlichen Versorgung dar, die den Mehraufwand des Hausarztes in der Koordination der Patienten vergütet. Trotz der Attraktivität der Aufgaben und Vergütung in der HzV, ist sowohl die Koordination durch den Hausarzt als auch die damit zusammenhängende bessere Vergütung ausbaufähig.
  • Als weiterer Aspekt müssen angehende Hausärzte auch in die Praxis kommen. So müssen zur Erreichung dieses Ziels zum einen die Medizin-Studienplätze weiter ausgebaut werden. Dies alleine stellt zwar einen ersten Ansatz dar, aber das Medizin-Studium allein, bringt noch keine Hausärzte. Hierzu bedarf es einer an den Bedarfen orientierten Verteilungen der Fachweiterbildungen, wie es bereits auch im Gutachten des Sachverständigenrates von 2018 formuliert wurde. Ein ungesteuertes Angebot führt nicht zu einer Verteilung entsprechend der Versorgungsbedarfe, sondern entsprechend der Arbeitsbedingungen. Hier bedarf es einer politischen Veränderung, um durch einen Ausbau im Bereich der Fach-Spezialisierungen keine Fehlentwicklungen in der späteren Versorgungslandschaft herzustellen.
  • Die Allgemeinmedizin ist unter den wissenschaftlichen Fachrichtungen schlechter gestellt, sodass mit dem Wunsch des Ausbaus der Allgemeinmedizin die Ausstattung über öffentliche Gelder oder entsprechende Antragsvoraussetzungen zur Einbindung der Allgemeinmedizin gefördert werden kann. Denkbar sind dabei auch weitere Stipendienprogrammen, die die Hausarztmedizin unterstützen.

Unsere Forderungen zum Wahljahr 2021
Als Hausärzteverband Baden-Württemberg sind wir überzeugt: Die Hausärztinnen und Hausärzte werden auch in Zukunft eine zentrale Position bei der Sicherung und Koordinierung der Versorgung einnehmen. Unsere Aufgabe ist es, die Hausarztpraxis auf eine komplexe Zukunft vorzubereiten. Deshalb haben wir auf Basis unseres Positionspapiers 10 politische Forderungen erarbeitet, um die hausärztliche Versorgung zu sichern und zu stärken.

Auf unserer Themenseite zum Wahljahr 2021 finden Sie unseren Forderungskatalog mit weiteren Informationen zu allen unseren 10 Forderungen.

Wahljahr 21 - Alle Informationen   

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