09. Oktober 2024

Hausarzt-Patientenmagazin: Prüfen. Rufen. Drücken.

Erste-Hilfe-Training an einem HLW-Dummy

iStock/microgen

Hausarzt-Patientenmagazin  |  Q4 Ausgabe

Bildbeschreibung
Prof. Dr. Wolfgang von Meißner
Vorstandsmitglied Hausärztinnen- und Hausärzteverband Baden-Württemberg
       
 

Ein Herzstillstand kann jeden Menschen treffen, zu jeder Zeit und an jedem Ort. In einem solchen Notfall ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend. Die Kampagne „Ein Leben retten – 100 Pro Reanimation“ möchte das Bewusstsein für die Bedeutung der Laienreanimation stärken und möglichst viele Menschen motivieren, an Erste-Hilfe-Kursen teilzunehmen.

Schritte der Reanimation

Wenn eine Person keine Reaktion zeigt und keine normale Atmung erkennbar ist, müssen Sie sofort handeln. Die folgenden drei Schritte sind lebensrettend:

1. Prüfen: Überprüfen Sie, ob die Person noch atmet und auf Ansprechen oder Berührung reagiert.

2. Rufen: Rufen Sie den Notruf 112 oder lassen Sie jemanden anderen den Notruf absetzen.

3. Drücken: Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage. Drücken Sie kräftig und schnell in der Mitte des Brustkorbs, mindestens 100 Mal pro Minute, und hören Sie nicht auf, bis professionelle Hilfe eintrifft. 

Warum ist Laienreanimation so wichtig?

In Deutschland erleiden jährlich etwa 120 000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Oft kann der Rettungsdienst nicht innerhalb der ersten entscheidenden Minuten vor Ort sein. In dieser Zeit sind Laien gefragt: Durch eine sofortige Reanimation können die Überlebenschancen verdoppelt oder sogar verdreifacht werden. Jeder kann zum Lebensretter werden, indem er die einfachen Schritte „Prüfen – Rufen – Drücken“ anwendet.  

Woche der Wiederbelebung

Die „Woche der Wiederbelebung“ fand in diesem Jahr vom 16. bis 22. September statt. Diese Initiative soll die Bevölkerung für die Reanimation sensibilisieren und praktische Kenntnisse vermitteln. Organisiert wird die Woche vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Stiftung Deutsche Anästhesiologie. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit. 

Telefonreanimation

Ein wichtiger Aspekt der Reanimation ist die Telefonreanimation. Dabei gibt der Mitarbeiter der Leitstelle dem Anrufer Anweisungen zur Durchführung der Reanimation, bis der Rettungsdienst eintrifft. Diese Anleitung kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung durch die Leitstelle hilft auch Laien, die nötigen Maßnahmen korrekt durchzuführen. 

Wie kann ich mitmachen?

Nutzen Sie die Gelegenheit, sich oder andere in Erster Hilfe ausbilden zu lassen. Jeder kann ein Lebensretter sein. Die notwendigen Handgriffe sind schnell erlernt und können im Notfall den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Informieren Sie sich über regionale Erste-Hilfe-Kurse und motivieren Sie auch Ihr Umfeld, daran teilzunehmen. Ihre Initiative kann Leben retten! Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Webseite der Kampagne „Ein Leben retten“: www.einlebenretten.de 

 

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