13. Januar 2025

Petition zur Rettung der hausärztlichen Versorgung: Ihre Unterstützung zählt!

HÄVBW/Jan Winkler

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband mit dem Verband medizinischer Fachberufe eine bundesweite Petition zur Rettung der hausärztlichen Versorgung initiiert. Die Vorstandsvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg (HÄVBW), Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz, appellieren an alle Praxisteams, die Patient:innen zur Teilnahme zu animieren:  
 

"Das Jahr 2025 startet ereignisreich, denn in wenigen Wochen, am 23.02.2025, sind wir aufgerufen, eine neue Bundesregierung zu wählen – und das in einer gesundheitspolitisch entscheidenden Zeit. Nachdem es die Ampelkoalition nicht geschafft hat, die hausärztliche Versorgung zu stabilisieren und zukunftsfähig zu gestalten, liegt es nun an der neuen Regierung, dies schnellstmöglich nachzuholen. Doch dafür ist unser aller Einsatz gefragt.

Wir werden uns als Verband im Austausch mit allen demokratischen Parteien dafür einsetzen, dass unsere hausärztlichen Anliegen auf der politischen Tagesordnung stehen und die notwendigen Schritte schnell umgesetzt werden. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, brauchen wir Ihre Unterstützung.

Wir möchten den Wahlkampf nutzen, um gemeinsam mit Ihnen bundesweit das einzufordern, was dringend getan werden muss, denn wir stellen die flächendeckende Versorgung sicher. Rund 8 Prozent der Bevölkerung sitzt montagsmorgens in einem Wartezimmer, die meisten davon in einer unserer Hausarztpraxen. Wir sind es, die mit unseren Teams die Pflegeheime betreuen und auch die Patient:innen versorgen, die es nicht mehr schaffen, das Haus zu verlassen. Wir kennen unsere Patient:innen und sind für sie da – und dafür werden wir geschätzt. Dass die bisherige Regierung versäumt hat, uns bei der Erfüllung dieser gesellschaftlich wichtigen Aufgabe zu stärken, ist ein Skandal, der sich nicht wiederholen darf.

Dafür müssen wir auch die Patient:innen ins Boot holen, denn es ist ihre Versorgung, die aufs Spiel gesetzt wird. Bereits jetzt machen sich 60 Prozent unserer Patient:innen Sorgen, dass in den nächsten fünf Jahren die hausärztliche Versorgung für sie und ihre Angehörigen nicht mehr wie bisher sichergestellt ist und über 70 Prozent sind der Ansicht, dass zu wenig gegen diese Entwicklung getan wird. Jetzt gibt es die Gelegenheit, ihnen eine Stimme zu geben und etwas dagegen zu tun.

Mit einer bundesweiten Petition, die wir als Hausärztinnen- und Hausärzteverband mit dem Verband medizinischer Fachberufe initiiert haben, werden wir folgende drei Forderungen an die neue Bundesregierung richten:

  1. Die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) muss als freiwilliges Primärarztsystem gestärkt und weiterentwickelt werden.
  2. Alle Leistungen, die in den Hausarztpraxen erbracht werden, müssen voll vergütet werden. Dafür braucht es eine Entbudgetierung unserer Leistungen.
  3. Die finanzielle Abbildung der Teamstrukturen in den Hausarztpraxen mit einem dynamischen Teampraxis-Zuschlag.

Dieses Sofortprogramm braucht es umgehend, um unsere Praxen zu stärken, damit wir auch in Zukunft die Patient:innen in der Stadt und auf dem Land gut versorgen können. Um die notwendige Schlagkraft zu erreichen, bitten wir Sie, diese Petition in Ihrer Praxis zu unterstützen.

Sie erhalten in den kommenden Tagen ein Paket mit Informationen, Plakaten fürs Wartezimmer und Unterschriftenlisten. Mobilisieren Sie gemeinsam mit Ihrem Team Ihre Patient:innen zur Unterzeichnung der Petition für eine zukunftsfähige hausärztliche Versorgung. Und vergessen Sie auch selbst nicht zu unterschreiben.

Die Petition läuft bis kurz vor der Bundestagswahl, am 17.02.2025. Wir müssen diese Zeit nutzen, um zu zeigen, dass hinter diesen Forderungen eine breite Masse an Praxisteams und Patient:innen steht. Integrieren Sie die Unterschriftenlisten dafür in Ihren Praxisalltag. Wichtig: Bitte reichen Sie die unterschriebenen Listen (auch wenn eine Liste noch nicht voll ist) jede Woche ein, sonst verlängert sich die Auszählung. Es bietet sich an, dafür einen fixen Termin in der Praxis festzulegen, zum Beispiel immer freitags um 12 Uhr. Die Listen können gefaxt, verschickt oder bei unseren Veranstaltungen, wie PTQZ, HÄV-Talks und MFA-QZ, abgegeben werden. Auch unser Außendienst nimmt die Listen gerne in Empfang und versorgt Sie mit neuem Material.

Eine starke Petition gibt uns Rückenwind bei unserer politischen Arbeit und macht unsere Forderungen wahrnehmbar, weshalb wir Ihnen schon jetzt für Ihr Engagement danken.

Vormerken können Sie sich den 12. Februar, an dem eine digitale Townhall-Veranstaltung mit Vertreter:innen aller demokatischer Parteien zur Zukunft der hausärztlichen Versorgung stattfinden wird. Dazu erhalten Sie gesondert noch eine Einladung.

Alle Informationen rund um die Wahl, die Petition, die Unterschriftenlisten zum Download und den Link zur digitalen Teilnahme an der Petition, die Sie gerne auf Ihrer Website teilen dürfen, haben wir auf einer Landingpage für Sie gesammelt: haevbw.de/petition

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung und freuen uns auf viele Unterschriften zur Stärkung unserer Praxen."


Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz
Vorstandsvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg

 

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