15. März 2025

Das war der 23. Hausärztinnen- und Hausärztetag

Tom Weller

Nach zwei hochspannenden Tagen endete am Samstagnachmittag der 23. Baden-Württembergische Hausärztinnen- und Hausärztetag. Der jährliche Veranstaltungshöhepunkt des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg (HÄVBW) stand unter dem Motto „Innovative Praxis – KI in der hausärztlichen Versorgung (?)“ und lockte so viele Gäste wie noch nie nach Stuttgart.
 

Insgesamt konnten wir mehr als 1.500 Anmeldungen verzeichnen. Hausärzt:innen und Praxisteams aus dem ganz Südwesten nutzten unser dicht gepacktes Fortbildungsprogramm. Zudem kamen Vertreter:innen aus Gesundheitswesen, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft im Mövenpick Hotel Messe & Congress zusammen, um sich zur Zukunft der hausärztlichen Versorgung auszutauschen. Im Folgenden ein Überblick über die programmatischen Höhepunkte und die zentralen Erkenntnisse des diesjährigen Hausärztinnen- und Hausärztetags:

 

Klarer Arbeitsauftrag der Delegierten

Die Delegierten des HÄVBW haben die Weichen für die berufspolitische Arbeit der nächsten zwölf Monate gestellt. Mit ihrer Zustimmung zum Leitantrag fordern sie die neue Bundesregierung auf, die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) als freiwilliges Primärarztsystem konsequent zu fördern und Anreize für Versicherte und Krankenkassen zu schaffen. Rückenwind erhält diese Forderung durch die jüngsten Zahlen zum HZV-Wachstum: In Baden-Württemberg nehmen inzwischen 3 Millionen Menschen an den Hausarztverträgen teil.

> Alle Anträge und Beschlüsse im Überblick

 

Wissenschaft bestätigt: HÄPPI ist bereit für mehr

Zukunftsweisende Erkenntnisse vermittelte der Hausärztinnen- und Hausärztetag auch zum Versorgungskonzept HÄPPI, „Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell“. Erstmals nach der HÄPPI-Pilotierung durch zehn Hausarztpraxen in Baden-Württemberg präsentierte die Universität Heidelberg ihre Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung – mit positiven Erkenntnissen zur Umsetzbarkeit des Konzepts und einer konkreten Schritt-für-Schritt-Anleitung in Form eines HÄPPI-Handbuchs.

> Zu den Studienergebnissen und dem Handbuch

 

Lebendige Debatte zum Topthema KI in der Hausarztpraxis

Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) als eines der Topthemen unserer Zeit beschäftigte das Podium unserer berufspolitischen Diskussion. Dabei ging es um Fragen wie: Ist die KI aus der Hausarztpraxis der Zukunft überhaupt noch wegzudenken? Wie groß ist ihr Potenzial in der hausärztlichen Versorgung? Wo gerät die Technologie möglicherweise an Grenzen und welche Rolle spielt weiterhin der Faktor Mensch? Neben den Expert:innen auf dem Podium beteiligte sich auch das Publikum an der angeregten Debatte.

> Mehr zur berufspolitischen Diskussion

 

Digitalisierung im Schnelldurchlauf

Auf die Theorie folgte die Praxis: Direkt im Anschluss an die berufspolitische Diskussion traten fünf Startups an, um dem interessierten Publikum ihre digitalen und teils KI-gestützten Lösungen für die Hausarztpraxis im Rahmen eines Pitchs zu präsentieren. Gefragt waren Präzision und Schnelligkeit. Denn für eine überzeugende Vorstellung blieben den Teilnehmenden jeweils nur drei Minuten. Am Ende hatte das Publikum in einer digitalen Abstimmung zum Pitch-Sieger die Qual der Wahl …

> Pitch-Gewinner und die starke Konkurrenz kennenlernen

 

Freudiger Abschied beim Festabend

Der Festabend des 23. Baden-Württembergischen Hausärztinnen- und Hausärztetags bot den feierlichen Rahmen für einen weiteren Programm-Höhepunkt: Die First Five Academy konnte im dritten Jahr nach Initiierung die ersten 40 Teilnehmenden aus dem strukturierten Fortbildungs- und Vernetzungsformat verabschieden. Mit inzwischen 117 Teilnehmenden hat sich das HÄVBW-Programm für Hausärzt:innen in den ersten fünf Jahren nach der Facharztprüfung fest etabliert.

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