22. Juli 2022
Hitzewellen und andere Extremwettersituationen: Klimasensibilität ist für die Gesundheit unserer Gesellschaft so wichtig wie nie
Auch für die kommende Woche rechnet der Deutsche Wetterdienst wieder mit Hitzewarnungen für große Teile von Baden-Württemberg. Angesichts der sich häufenden Extremwettersituationen in den letzten Jahren, die Folgen des fortschreitenden Klimawandels sind, rät der Hausärzteverband Baden-Württemberg allen Menschen bewusst und achtsam mit der eigenen Gesundheit zu sein. Er fordert die Einführung einer Klimasprechstunde, um die Gesundheit der Gesellschaft auch in Zukunft auf einem hohen Niveau zu halten.
Die Sommerhitze belastet die Gesundheit und birgt insbesondere für ältere Patient:innen große Risiken. Gerade jetzt sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Kontrollierte Flüssigkeitszufuhr: Mindestens 1,5-2 l/Tag, hierbei kann ein Trinkplan helfen, unter Berücksichtigung von Vorerkrankungen.
- Körper kühl halten: Kühl duschen und baden; Arm- und Fußbäder; feuchte Tücher und Wasserspray.
- Wohnung kühl halten: Temperaturen in Aufenthaltsräumen überwachen; tagsüber schattieren und nachts lüften.
- Verhalten anpassen: Körperliche Anstrengungen vermeiden; Mittagsruhe; Verlagerung der Aktivitäten in die Morgen- und Abendstunden.
- Gespräch in der Praxis: Persönliche Risiken abklären; Helfer:innen-Netzwerk organisieren
-> Weitere Informationen im Manual zur Prävention hitzebedingter Gesundheitsschäden.
Doch nicht nur die Hitze bringt Gefahren mit sich, der Klimawandel wirkt sich vielschichtig auf die Gesundheit aus. Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg und Hausärztin in Pforzheim, erklärt: „Um Gesundheitsschäden zu vermeiden, sind dringend präventive Maßnahmen notwendig, damit insbesondere vulnerable Gruppen besser für ihre individuellen Risiken sensibilisiert werden können. Hierfür müssen zusätzliche Angebote geschaffen werden, die den erweiterten Beratungsbedarf auffangen, der mit dem vorschreitenden Klimawandel verbunden ist.“
Hierfür schlägt der Hausärzteverband Baden-Württemberg die Einführung einer Klimasprechstunde vor, die in den Hausarztpraxen durch speziell qualifiziertes Personal unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden könnte. Dr. Susanne Bublitz, zweite Vorsitzende und Hausärztin in Pfedelbach, ergänzt: „Die Versorgung der Patient:innen im Rahmen der Klimasprechstunde in der Hausarztpraxis bringt den großen Vorteil mit sich, dass bei der Beratung auf das tiefe Wissen der Hausarztteams zur Gesundheit ihrer Patient:innen zurückgegriffen werden kann. So erhalten die Patient:innen individuelle und medizinisch fundierte Handlungsempfehlungen.“
Der Hausärzteverband Baden-Württemberg fordert die Politik und alle Akteur:innen im Gesundheitswesen auf, die Ausgestaltung und Implementierung der Klimasprechstunde zu fördern und mit notwendigen Ressourcen auszustatten, um die Gesundheit der Gesellschaft zukunftsfähig aufzustellen.
Über den Hausärzteverband Baden-Württemberg
Der Hausärzteverband Baden-Württemberg ist einer von 18 Landesverbänden des Deutschen Hausärzteverbands. Er vertritt die Interessen von über 4.000 Hausärzt:innen in Baden-Württemberg gegenüber der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, den Krankenkassen und den Landesministerien. Alle Aktivitäten des Hausärzteverband Baden-Württemberg stehen auf der Website des Landesverbands (hausarzt-bw.de) bereit.
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Pressekontakt
Felix Bareiß, Pressesprecher | Telefon: 0711 21 747-547 | E-Mail: felix.bareiss@hausarzt-bw.de