14. Juni 2024
MFA-Studium: mitbehandeln und managen
iStock/Denis_Vermenko
Im September beginnt an den Hochschulen das Wintersemester. Auch für MFA und VERAH® könnte das der Startschuss für eine spannende berufliche Weiterentwicklung und den nächsten Karriereschritt sein. Denn mit einem akademischen Abschluss können MFA bzw. VERAH® ihre Rolle in der Hausarztpraxis um viele verantwortungsvolle Tätigkeiten ausbauen. Um die notwendigen Kompetenzen zu erlangen, eignen sich die beiden folgenden alternativen Studiengänge:
Primary Care Management (PCM)
Die FOM (Hochschule für Oekonomie und Management) bietet den berufsbegleitenden Studiengang „Primary Care Management“ an. Mit dem Bachelorabschluss qualifizieren sich die Absolvent:innen für die Übernahme verantwortungsvoller Tätigkeiten in der primärmedizinischen Patientenversorgung und im Praxismanagement. Dazu gehören unter anderem Informations- und Beratungsgespräche mit Patient:innen, Versorgungstätigkeiten in der Prävention und Rehabilitation, aber auch die übergeordnete Praxisorganisation in Form von Personalplanung, Logistik und Buchhaltung oder die Leistungsabrechnung sowie das praxisübergreifende Rechnungswesen.
Der Studiengang wurde in Kooperation mit dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband entwickelt und findet zu 70 % digital statt. Pro Semester ist eine Woche Präsenzveranstaltung an der FOM vorgesehen. Voraussetzung für das Studium ist eine abgeschlossene Berufsausbildung im Gesundheitswesen, wobei die VERAH®- bzw. NäPa-Weiterbildung mit zwei Semestern angerechnet wird, sodass VERAH® und NäPa direkt im dritten der insgesamt sieben Semester einsteigen.
Physician Assistant (PA)
Das Berufsbild des „Physician Assistant“, kurz PA, kommt ursprünglich aus den USA und etabliert sich inzwischen auch immer mehr in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Als rechte Hand der Ärzt:innen übernehmen PA sowohl Aufgaben im medizinischen Bereich als auch im Gesundheitsmanagement. Die Inhalte des Bachelorstudiums orientieren sich an denen eines Medizinstudiums und vermitteln das notwendige Knowhow für die Übernahme von Aufgaben, die bisher Ärzt:innen vorbehalten waren – und das sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung: PAs unterstützen Ärzt:innen bei der Diagnosefindung, der Behandlung und der Dokumentation. Dabei reichen die konkreten Tätigkeitsfelder vom Mitwirken bei operativen Eingriffen und komplexen Untersuchungen über die Erstellung des Behandlungsplans bis zum Verfassen des Arztbriefes und der Patientenkommunikation.
Inzwischen bieten zahlreiche staatliche und private Hochschulen den Bachelorstudiengang in Vollzeit oder berufsbegleitend an. Die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich je nach Hochschule, sodass teils primärqualifizierend, d.h. mit allgemeiner Hochschulreife und ohne Vorausbildung, teils nur nach abgeschlossener dreijähriger Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf studiert werden kann.
Stipendien nutzen
Die Ressource Arzt ist knapp. PA und PCM schaffen hier Entlastung, indem sie verantwortungsvolle delegierbare Aufgaben übernehmen, die nicht zwingend ärztliche Kompetenzen erfordern. Ärzt:innen können sich so wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrierten, was angesichts des akuten Hausärztemangels immer mehr an Bedeutung für die Sicherstellung der Versorgung gewinnt. Die Vertragspartner im HZV-Vertrag mit der AOK Baden-Württemberg unterstützen diesen Ansatz: Zur Förderung von staatlich anerkannten akademischen Ausbildungen zum Physician Assistant, zur Primary Care Manager:in bzw. zu gleichartigen Bachelorstudienabschlüssen vergeben sie attraktive Stipendien, die einen Großteil der Studienkosten decken. Die Förderung umfasst:
- 300 Euro pro Quartal für max. 12 Quartale
- Erfolgszahlung in Höhe von 1.400 Euro bei erfolgreichem Studienabschluss
Die Beantragung erfolgt einfach und unkompliziert digital.