18. Februar 2025

VERAH-Ausbildung: Kleiner Schritt, große Wirkung!

Privat

Die beiden jungen VERAHs Carmen Leitermann und Laura Huber arbeiten im Hausarztzentrum Reiche in Appenweier, welches als eine von 10 Hausarztpraxen unsere HÄPPI-Pilotphase unterstützte. Frau Leitermann und Frau Huber erzählen von ihrem Entschluss, die VERAH-Ausbildung zu beginnen, sowie über die zusätzlichen Aufgabengebiete nach der abgeschlossenen Ausbildung. Unentschlossenen geben Sie Tipps für die Ausbildung und die abschließende Prüfung.

 

Warum haben Sie sich für die Ausbildung zur VERAH entschieden?

Wir haben uns für die VERAH-Ausbildung entschieden, weil wir beide die Leidenschaft für die Gesundheitsversorgung teilen und einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden von Patient:innen ausüben möchten. Die VERAH-Ausbildung bietet uns die Möglichkeit, in einem interdisziplinären Team zu arbeiten und die Versorgung von Patient:innen in der Hausarztpraxis zu unterstützen. Darüber hinaus schätzen wir die praxisnahe Ausbildung und die Chance, uns im Bereich der Gesundheitsversorgung weiterzuentwickeln.
 

Welche zusätzlichen Tätigkeiten übernehmen Sie als VERAH in der Hausarztpraxis?

In unserem Patientenmanagement koordinieren wir beispielsweise Termine, erinnern die Patient:innen an bevorstehende Untersuchungen und unterstützen sie bei der Organisation von Nachsorgeterminen. Bei der Anamnese und Dokumentation führen wir erste Gespräche mit den Patient:innen, erfassen deren Krankengeschichte und dokumentieren alle relevanten Informationen sorgfältig. Durch die VERAH-Ausbildung sind wir auch in der Lage, einfache medizinische Untersuchungen durchzuführen, wie z.B. Blutdruckmessungen, EKGs oder Blutentnahmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist die Wundversorgung, für die wir in vielen Fällen zuständig sind. Auch Impfungen gehören zu unseren Aufgaben – wir führen diese durch und verwalten den Impfstatus der Patient:innen. In der Gesundheitsberatung bieten wir Informationen und Ratschläge zu präventiven Maßnahmen an, etwa zu gesunder Ernährung oder Bewegung. Zudem betreuen wir Patient:innen in speziellen Programmen, wie dem Disease-Management-Programm (DMP) oder PraCMan.

Als VERAH arbeiten wir auch eng mit anderen lokalen Gesundheitsdienstleistern zusammen. Schließlich betreuen wir Patient:innen, die den Weg zur Praxis nicht mehr selbstständig bewältigen können, sowie solche in Pflegeheimen und Wohneinrichtungen, durch regelmäßige Hausbesuche.
 

Inwieweit profitiert die Hausarztpraxis im Rahmen der HZV durch Ihre VERAH-Qualifikation?

Zum einen ist die Entlastung der Ärzt:innen ein wesentlicher Vorteil, den die Arbeit von uns als VERAHs mit sich bringt. Durch die Übernahme administrativer und einfacher medizinischer Aufgaben können sich die Ärzt:innen auf komplexere Fälle konzentrieren, was zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen in der Praxis führt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Prävention und Gesundheitsförderung. Durch unsere Ausbildung können wir beide präventive Maßnahmen und Gesundheitsberatung anbieten, was zu einer besseren Gesundheitsaufklärung der Patient:innen führt. Als VERAH sehen wir uns auch als eine Art Bindeglied zwischen Patient:innen und Ärzt:innen, indem wir Informationen sammeln, die Kommunikation verbessern und die Koordination von Behandlungen und Überweisungen erleichtern. Wirtschaftlich gesehen, profitiert unsere Hausarztpraxis bei vielen Krankenkassen von Zuschlägen, die für VERAHs im Rahmen der HZV inbegriffen sind.
 

Welche Tipps können Sie Kolleg:innen für die VERAH-Ausbildung und die Prüfung geben?

Uns hat eine frühzeitige Vorbereitung sehr geholfen, um erfolgreich auf die Prüfungen zu lernen. Neben einem strukturierten Lernplan haben wir Bücher, Online-Kurse und Schulungsunterlagen zur Vorbereitung verwendet. Oft gibt es auch spezielle Materialien, die gezielt auf die Prüfung zugeschnitten sind. Praktische Erfahrungen in der Hausarztpraxis haben uns ebenfalls sehr geholfen, denn je mehr Zeit man in der Praxis verbringt, desto besser versteht man die Abläufe und Anforderungen. Es ist natürlich auch wichtig, sich nicht zu scheuen, Fragen zu stellen, wenn etwas unklar ist. Klärende Gespräche mit Ausbildern oder Kolleg:innen können sicherlich auch Missverständnisse vermeiden und das eigene Wissen weiter vertiefen. Hierbei hat uns auch geholfen, persönliches Feedback von unseren Ausbildern und Kolleg:innen dankend anzunehmen.
 

Mehr zum Thema VERAH in der Hausarztpraxis

Das Institut für Hausärztliche Fortbildung (IHF) bietet neben VERAH-Kompaktseminaren auch zahlreiche Infoveranstaltungen und Fortbildungen an. Alle Infos über die Ausbildung zur VERAH finden Sie auf der Website des IHF: 
-> verah.ihf-fortbildung.de

In unserem HZV-Vertragsüberblick können Sie sich über die VERAH-Zuschläge informieren, welche die Krankenkassen im Rahmen der HZV-Verträge gewähren:
-> haevbw.de/vertragsueberblick


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